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Geschichten aus und um den Burgwald im Café VergissMeinNicht
Karl Krantz präsentierte diesmal seinen Filmvortrag über den Burgwald, der als eines der größten zusammenhängenden Waldgebieten in Hessen gilt. Dieser beeindruckt mit seiner vielfältigen Flora und Fauna. Die besondere Schutzwürdigkeit des Burgwaldes zeigte sich schon sehr früh durch die Nachweise seltener Tier- und Pflanzenarten. Aber auch Steinmale, Kreuze und sonstige Markierungen sind im Burgwald zu finden, die auf besondere Begebenheiten und Anekdoten hinweisen oder auch selbst Bestandteil einer spannenden Geschichte sind. So gibt es seltsam anmutende Dinge zu entdecken, etwa einen alten Panzer. Es gelang Karl Krantz sogar, echte Hexen zu filmen, zu denen es auch viele Geschichten zu erzählen gibt.
Der Burgwald wird eingerahmt von Frankenberg im Norden, sowie Haina, Gemünden und Wohratal im Osten, Rauschenberg im Südosten, Cölbe im Süden, Wetter im Südwesten und Münchhausen sowie Battenberg im Westen. Innerhalb des bewaldeten Mittelgebirges liegen Burgwald, Rosenthal und Bracht.
Zweimal wehrte der Wald seine Durchschneidung ab. Einmal sollte die Autobahn 4 dort eine Trasse finden, und ein paar hundert Jahre zuvor hatte Landgraf Carl von Hessen-Kassel die Idee, Lahn und Weser mit einer künstlichen Wasserstraße zu verbinden. Doch wurden bis zu seinem Tod 1730 nur knapp 20 Kilometer Kanalbau verwirklicht, danach das Projekt aufgegeben. So kam es dann auch nie östlich der Wohra zu Bautätigkeiten, die sicher Einfluss auf den Burgwald genommen hätten.
Im Burgwald ist es deutlich kälter als in den umliegenden Gegenden. Denn die dort vorhandenen Torfmoose verdunsten große Mengen an Flüssigkeit (bis zu 20 Mal so viel wie eine gleich große Wasserfläche), was eine gewisse Verdunstungskälte bewirkt. In den umliegenden Dörfern kommen häufig Spät- oder Frühfröste vor. Im Sommer kann der Temperaturunterschied im Tagesverlauf bis zu 30 Grad Celsius betragen.
So bleibt die Erkenntnis, dass der Burgwald ein einzigartiger Fleck in unserem Landkreis und natürlich auch im Nachbarlandkreis Waldeck-Frankenberg ist.
Es war das letzte Café in diesem Jahr und wir gehen in die Winterpause. Wir wünschen allen Menschen eine gesegnete Weihnachtszeit und freuen uns auf ein Wiedersehen im Februar 2024 im Martin-Luther-Haus in Rauschenberg-Bracht.