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1500 Schüler treffen auf Unternehmen der Region
Forum Kirchhain von StudiumPlus lädt ein zum „Markt der Möglichkeiten“
Kirchhain. Etwa 1500 Schüler trafen beim dreitägigen „Markt der Möglichkeiten“ in der Markthalle in Kirchhain auf über 40 Unternehmen. So konnten die Jugendlichen sich Einblick in die vielen Ausbildungsmöglichkeiten in der Region verschaffen und Kontakte zu den Firmen knüpfen, während diese sich möglichen Nachwuchskräften präsentieren konnten. Das Konzept hat das Forum Kirchhain-Stadtallendorf von StudiumPlus in Kooperation mit Schulen und Unternehmen der Region und mit Unterstützung der Politik vor Ort im vergangenen Jahr erstmals ausprobiert und hat es nun wegen des großen Erfolges erneut aufgelegt.
„Der Markt der Möglichkeiten ist eine gemeinsame Initiative der Region für die Region“, sagte der Leiter des Forums Kirchhain-Stadtallendorf, Prof. Dr. Gerd Manthei. Wegen der sehr positiven Rückmeldungen nach der ersten Veranstaltung im Vorjahr gebe es den Markt der Möglichkeiten in diesem Jahr sogar zweimal. Auf den Termin in Kirchhain folgt am 20. Juni eine entsprechende Veranstaltung in Stadtallendorf für die Schulen in Stadtallendorf und Neustadt.
Schüler der Klassen sieben bis zwölf sahen sich in Gruppen von etwa 100 Jungen und Mädchen jeweils 90 Minuten lang um. Die Bandbreite der Unternehmen, die bei der Berufsorientierungsmesse auf die Schüler trafen, war groß, vom Handwerksbetrieb bis zum „Global Player“. Eins war allen gemeinsam: Sie kommen aus der Region und haben großes Interesse daran, potenzielle Nachwuchskräfte an die Region zu binden.
Das Interesse der Schüler war vielfältig: Manche kamen schon mit der fertigen Bewerbungsmappe und suchten gezielt nach speziellen Firmen, andere nutzten die Vielfalt, um sich umfassend zu informieren oder einen Praktikumsplatz zu finden. Ob Ausbildung zum Bäcker oder Schornsteinfeger, Industriekaufmann, Fachinformatiker oder Pflegekraft, ob duales Studium Maschinenbau, Betriebswirtschaft oder Elektrotechnik – alles war vertreten.
Andrea Küblbeck, zuständig für die Azubis bei der Marburger Tapetenfabrik, stellte fest: „Wenn man die Schüler direkt anspricht und sie auch aktiv etwas machen lässt, sind sie sehr interessiert!“ An ihrem Stand konnten die Jugendlichen deshalb auch Hand anlegen und tapezieren. Bei vielen Firmen konnte man tatsächlich nicht nur Fragen stellen, sondern auch etwas ausprobieren, sei es, eine Steckdose zu verlegen, eine Alarmanlage zu aktivieren oder sich in die Rolle eines Pflegebedürftigen zu versetzen. Julia Tubin, Betreuungsleiterin im Haus Ullrich der Römergarten Seniorenresidenz sagte: „Über die Aktion kommt man ins Gespräch. Viele Schüler haben dann nach Praktika gefragt.“ Auch der Austausch mit anderen Unternehmen aus ähnlichen Branchen sei sehr interessant, „das ist eine gute Kommunikationsplattform.“
Steffi Hewecker, Ausbildungsreferentin der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, outete sich als Fan des Formats: „Viele kommen ganz gezielt zu uns und interessieren sich für Studienmöglichkeiten. Wir waren schon vergangenes Jahr dabei und haben im Nachgang fünf Bewerbungen erhalten.“ Marcel Marek, Karriereberater bei der Bundeswehr, hob hervor, dass die Messe eine gute Möglichkeit sei, die viele Ausbildungsgänge und Studiengänge vorzustellen, die die Bundeswehr anbietet.
„Dass die Auswahl hier so groß ist, gefällt mir gut“, sagte die 17-jährige Malika von der Alfred-Wegner-Schule. Und ihrer Freundin Eliza gefiel besonders, dass sie so viele Dinge einfach ausprobieren konnte. Elnaz sammelte Ideen und Anregungen: „Ich habe noch keinen Plan und schaue mich einfach um und informiere mich. Dafür ist der Markt der Möglichkeiten eine gute Gelegenheit.“ Der 18-jährige Lucas Schwarzberg kam hingegen schon mit einem genauen Berufswunsch, nämlich Journalist. Er sammele Impulse, sagte er, schaue, ob er ein Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland machen könne. Auch Petra Müller von der DRK Schwesternschaft freute sich über die vielen Bewerbungen für ein FSJ.
Die Interessen der Schüler waren ebenso vielfältig wie die Angebote der Unternehmen – und man kam an vielen Stellen zueinander an den drei Tagen der Berufsmesse. Von diesem Konzept absolut überzeugt zeigten sich die Protagonisten, die den Markt der Möglichkeiten gemeinsam mit dem Forum Kirchhain-Stadtallendorf auf den Weg gebracht haben: Michael Parsch, Vorstandsmitglied des CompetenceCenters duale Hochschulstudien – StudiumPlus e.V. (CCD), in dem die Partnerunternehmen von StudiumPlus organisiert sind, Nikola Schouler vom Schulleitungsteam der Alfred-Wegener-Schule Kirchhain, Jan Wichert, Berufskoordinator an dieser Schule, Mike Hackenbroich, Abteilungsleiter Fachoberschule an den Beruflichen Schulen Kirchhain und Kirchhains Bürgermeister Olaf Hausmann. Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr die Stiftsschule mit Petra Städer, die dort für die Berufsorientierung zuständig ist. Ein wichtiger Nebeneffekt sei für die Verantwortlichen auch das Netzwerk, das durch das Projekt zwischen den Schulen Hochschule, Unternehmen und Politik entstanden sei.
StudiumPlus, das duale Studienangebot der Technischen Hochschule Mittelhessen und des CCD, hat in Kooperation mit sechs Kommunen mit dem Forum Kirchhain-Stadtallendorf ein Format entwickelt, über das sich Hochschule, Unternehmen, Schulen, IHK, KH und Studieninteressierte vernetzen und austauschen können. Nähere Informationen zu StudiumPlus gibt es unter www.studiumplus.de.