Ein Rauschenberger Märchen: die Einweihung des „WanderMärchenWeges“
An Sagen mangelt es in und um Rauschenberg nicht, eher sind die Märchen rar, die in dem kleinen Städtchen am Tor zum Burgwald spielen. Am Sonntag dem 22.04.2018 ist mit der Einweihung des WanderMärchenWegs eines wahr geworden: Mit einem märchenhaften Programm, bei traumhaftem Wetter und mit geschätzten mehr als 300 Teilnehmenden. Diese Wanderschar erlebte gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern von Märchenfrühschoppen und Familienfest ein Märchen-Event mit Festival-Charakter.
Schon kurz vor 10 Uhr waren die Verantwortlichen und Helfer um Bürgermeister Michael Emmerich sichtlich gut gelaunt - nicht nur der sommerlichen Temperaturen wegen. Mit solch einer Schar Interessierter hatte niemand gerechnet - auch in den kühnsten Träumen nicht.
Und so begab sich eine schier endlose Schlange auf den Weg auf mitunter schmale Pfade - vorbei an Stadtkirche und Schlossruine hinein in Wald und Märchenwald bis hin zum idyllisch gelegenen Waldspielplatz. Doch unterwegs luden nicht nur Figuren ein zum Eintauchen in die Welten der Sagen, Mythen und Märchen:
Alexandra Schauß - „Der Mord unter der Kirchlinde“
Ivana Schauß - „Die weiße Jungfrau im Burgkeller zu Rauschenberg“
Andreas Pigulla - „Der Werwolf und die Frau“
Ludwig Pigulla - „Das rauschende Wasser“ und
Agnes Pigulla - „Vom Hinkelchen und vom Hähnchen“
nahmen die Wanderschar mit ihren Vorträgen und ihrem Spiel mit in längst vergangene (Rauschenberger) Welten.
Am Waldspielplatz selbst animierte die Jugendpflege der Stadt zum märchenhaften Spielen, das Puppentheater „Lakupapa“ entführte auf eine besondere Bühne, der Kultur- und Verschönerungsverein versorgte beim „1. Rauschenberger Märchenfrühschoppen“ die Gäste mit allerlei Köstlichkeiten, die Märchenwaldpatenklasse der Grundschule deckte nicht nur mit selbst Gebackenem ihr „Tischlein“, sondern versetzte den ein oder anderen beim raschen Zusammenrechnen des zu zahlenden Betrages ins Staunen und Udo Wittekindt präsentierte einen großen Kessel mit selbst gekochter Märchengulaschsuppe.
Um in fabelhafte Welten entlang des „WanderMärchenWeges“ einzutauchen, dabei helfen nun ausdrucksstarke Figuren sowie eine Märchenbank - geschaffen und unentgeltlich von der Künstlerin Dr. Anne Hoerder zur Verfügung gestellt. Ihre Figuren sind eine phantasievolle Ergänzungen zu den uns altbekannten Sagen und Märchen und inspirieren entlang des Weges zu eigenen Geschichten, die Märchenbank lädt zu einem besonderen Verweilen ein.
Ein Teil der Sagen, die sich um die Stadt ranken, sind an 21 Tafeln zu erleben - illustriert von Rauschenberger Grundschülern und umrahmt von der Silhouette Rauschenbergs. Im Eingang des Rathauses hat die Gestalt des Riemenschneiders ihren Platz gefunden, geschaffen von der Künstlerin Anja Schüler und abgestimmt mit den Beschreibungen in dem Kurzkrimi „Die Seherin von Rauschenberg“ von Anne Grieser.