In uralter Zeit lebten auf dem Burgholzer Berg wie auf der über der Wohra liegenden Höhe des Schloßberges zwei Riesen. Der auf der Burgholzer Seite lebende hieß Siddel, der auf dem Schloßberg Rausch. Sie waren Brüder und hatten sich auf ihren Bergen sehr feste Häuser gebaut, von denen noch große Steine übrig sind. Von ihren Höhen konnten sie sehr weit in das Tal der Wohra schauen.

Rausch war ein recht geschickter Bursche. Er hatte aus einem schweren und scharfen Stein eine gewaltige Axt gebastelt. Machmal durfte sie auch sein Bruder Siddel auf der Burgholzer Wand benutzen. Dann brüllte unser Schloßbergriese jedesmal über das über das Wohratal hinüber: „Achtung, Siddel, die Axt kommt!“ Und gleich darauf rauschte das riesige Steinbeil durch die Luft. Die Menschen unten in Schmaleichen hielten sich dann immer die Ohren zu. Wenn das unheimliche Rauschen vorbei war, kamen sie wieder aus ihren Hütten hervor und schauten, noch ein bißchen ängstlich, zum Berg hinauf. Und manchmal sagte dann einer: „Der Rausch hat wieder einmal seine Steinaxt verliehen.“ Den Berg aber nannten sie bald alle den Rauschenberg, und ihre Urururenkel gaben viel, viel später auch ihrem Städtchen den gleichen Namen.

Bild: Zeichnung
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